Archäologische Stätte Cancho Roano: Der geheimnisvolle tartessische Tempel in Badajoz




Mitten in den sanften Tälern von Zalamea de la Serena erhebt sich die prähistorische Stätte Cancho Roano als stiller Zeuge einer fernen Vergangenheit. Betritt man die von einer großen Metallkonstruktion geschützten Steinmauern, spürt man die Anwesenheit jener tartessischen Stimmen, die diesen Tempel-Sanktuar einst mit Gaben und Geheimnissen erfüllten.
Die Entdeckung von Cancho Roano
1978 bohrte Jeromo Bueno, ein Bauer aus Extremadura, auf seinem Feld nach Bewässerungswasser. Unter der Erde stieß er auf ein Gewirr aus Steinmauern, Ascheschichten und Artefakten, so unversehrt, als hätten dessen antike Bewohner das Gelände nur Stunden zuvor verlassen. Der örtliche Lehrer José Antonio Hidalgo erkannte die Bedeutung des Fundes und alarmierte Archäologen, wodurch dieses verborgene Heiligtum der Welt offenbart wurde.
Ein einzigartiges tartessisches Bauwerk
In der Nähe von Zalamea de la Serena erhebt sich Cancho Roano wie ein Palimpsest ritueller Rekonstruktionen. Seine Ursprünge reichen bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurück, als eine einfache ovale Hütte in den Fels gehauen wurde. Nach einem rituellen Brand, der den ersten Tempel zerstörte, entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. ein größeres Gehege mit Graben und Brunnen. Schließlich wurde der majestätische zweistöckige, quadratische Palast-Heiligtumstempel fertiggestellt und nach Osten ausgerichtet.
Die Tartesser und ihre Rätsel
Als eine der frühesten Metallkulturen im Westen florierten die Tartesser vom 11. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. und vereinten phönizische und ägyptische Einflüsse mit lokalen Traditionen. Ihre noch teilweise unentzifferte Sprache und ihr Handel mit Silber und Zinn fanden über antike Seehandelsrouten statt. In Cancho Roano gewähren unversehrte Opfergaben Einblicke in ihre Opferrituale und das Treiben eines religiösen und kommerziellen Zentrums.
Das Interpretationszentrum
Bevor man die Stätte erkundet, heißt einen das moderne Interpretationszentrum mit einem interaktiven Modell und Vitrinen voller Amphoren, Keramiken und Werkzeuge willkommen. Hier erfährt man die Abfolge der Bauphasen und die Symbolik jedes Bereichs, bevor man die jahrtausendealten Steine im Originalkontext besichtigt.
Ein nationales Denkmal
1986 zum Nationaldenkmal erklärt, verbindet Cancho Roano außergewöhnliche Erhaltung mit dem Schutz durch ein metallisches Gewächshausdach, sodass man ins 6. Jahrhundert v. Chr. zurückreisen kann, ohne einen einzigen Mauerstein zu stören.
Lassen Sie sich von der unauslöschlichen Spur der Tartesser verzaubern: schlendern Sie durch die Gänge, betrachten Sie die verrußten Überreste ihres letzten Ritus und spüren Sie das Echo eines Volkes, das der Menschheit unter der Asche einen Schatz hinterließ.
Anfahrt
Dezimal: 38.701389°, -5.684167°
DMS: 38°42'05" N, 5°41'03" O
Maestro tenía que ser, el que lo descubrió... somos los mejores. ALEGRIA!!!!