Die Burg von Ulaca (Solosancho) und ihr Opferaltar




Die Burg von Ulaca ist die größte und monumentalste der Vettonen-Siedlungen, gelegen auf einem Granithügel in 1 500 m Höhe im Amblés-Tal (Ávila). Ihre mächtigen cyclopeischen Mauern, der Ritualaltar und hunderte von Wohnhäusern machen sie zu einem außergewöhnlichen Eisenzeit-Fundort.
Chronologie und Besiedlungsphasen
- Frühe Bewohner: Spätneolithikum (ca. 3000 v. Chr.), vermutlich saisonal genutzt.
- Bronzezeit: fortlaufende, aber zerstreute Besiedlung mit Tumulus-Bestattungen in der Nähe.
- Vettonische Eisenzeit (3.–2. Jh. v. Chr.): Errichtung der cyclopeischen Mauern, politisch-religiöses Zentrum.
- Römische Periode (1. Jh. v. Chr.–2. Jh. n. Chr.): teilweise Romanisierung, allmähliche Aufgabe nach Stabilisierung.
Mauern und Verteidigungszugänge
- Ausdehnung: über 3 km Trockenmauerwerk aus Granit.
- Struktur: Mauerabschnitte mit rechteckigen Türmen alle 50–70 m.
- Tore: Ausrichtungen entlang der Viehrouten.
Wohnstruktur
- Rund 100 ausgegrabene Häuser: rechteckige Wohnhäuser (3–4 m breit) mit zentralem Herd und Sitzbänken.
- Soziale Organisation: Gruppen von Häusern um Höfe und Arbeitsbereiche.
- Einwohnerzahl: geschätzt 2 000–4 000 zur Blütezeit.
Opferaltar und Heiligtum
- Ritueller Fels: gemeißelte Platte mit Rinnsalen für Flüssigopfer (Wasser, Wein).
- Steinumfriedung: markiert den zeremoniellen Bereich für Stammesbünde.
Rituelle Sauna („Schmiede“) und möglicher Tempel
- Steinfräsung: geschlossener Raum mit Belüftungsöffnungen, als Dampfsauna interpretiert.
- Nähe zum Altar: weist auf Prozessionen mit Feuer, Wasser und Dampf hin.
Archäologische Highlights
- Stein- und Eisenwerkzeuge: Speerspitzen, Klingen, Äxte, Indizien für Krieg und Landwirtschaft.
- Vettonische Keramik: schwarz glasierte Gefäße mit eingravierten Mustern.
- Steinidole: 20 anthropo- und zoomorphe Figuren am Eingang.
- Metallurgie-Schlacken: Reste kleiner Öfen, Nachweis lokaler Eisenverarbeitung.
Wirtschaft und Lebensweise
- Transhumantes Weiden: Ziegen und Rinder in den Sommerweiden.
- Trockenfeldbau: Terrassen für Getreide und Hülsenfrüchte.
- Rohstoffnutzung: Granitabbau, Holzernte, Quellennutzung.
Forschung und Restaurierung
- Erste Ausgrabungen: 1918 durch Instituto Padre Sarmiento.
- Masterplan (2005–2015): Mauerstabilisierung, Beschilderung, Interpretationszentrum in Quintana de Béjar.
- Augmented Reality: Pilotprojekt zur visuellen Rekonstruktion der vettonischen Lebenswelt.
Besuch und Schutz
- Zugang: Wanderwege von Santibáñez de Béjar und Poyales del Hoyo mit Infotafeln.
- Tipps: Bergschuhe, Sonnenschutz, Wasser im Sommer; warme Kleidung im Winter.
- Rechtlicher Status: BIC seit 1985, Teil des Biosphärenreservats Alto Bernesga.
Die Burg von Ulaca bietet einen vollständigen Einblick in die vettonische Gesellschaft — Verteidigung, Alltag, Zeremonien und Anpassung an die römische Expansion — und ist ein Schlüsselstandort für die protohistorische Forschung auf der Iberischen Halbinsel.
Anfahrt
Dezimal: 40.529722°, -4.885556°
DMS: 40°31'47" N, 4°53'08" O
Os acabamos de dejar otro comentario en otro post, pero no hemos podido evitar escribir también en éste. El castro de Ulaca, situado en la localidad de Solosancho es una de las maravillas de la provincia. Os animamos a que lo visitéis durante la celebración de la Luna Celta. Un abrazo y gracias por la información.